Persönlichkeits-
„Störung"

Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen können passieren. Wenn dies jedoch langfristig auftritt, könnte es auch mit der eigenen Persönlichkeit zu tun haben.

Nicht ohne Grund steht jedoch das Wort „Störung“ in Anführungszeichen. Aus heutiger Sicht ist das Konzept der unheilbaren Persönlichkeitsstörung überholt, sodass in der modernen Literatur von Persönlichkeitsakzentuierung gesprochen wird. Dies stellt einerseits die Veränderbarkeit eines Menschen heraus, andererseits, dass die Verhaltensweisen sich aus der Biografie heraus zu bestimmten Mustern von Persönlichkeit herausgebildet haben. Darunter fällt auch das bekannte „Borderline“-Verhalten.

Menschen mit solchen Mustern erleben ihr eigenes Verhaltens meist nicht als problematisch. Viele beginnen nur dann eine Therapie, wenn sie unter anderen psychischen Problemen leiden, zum Beispiel unter einer Depression oder starken Ängsten. Andere werden von ihren Angehörigen, die mit dem problematischen Verhalten nicht mehr zurecht kommen, in eine Therapie geschickt.

Einige sind sich der Verhaltensmuster aber – zumindest in Ansätzen – durchaus bewusst. Sie bemerken zum Beispiel, dass sie in sozialen Kontakten sehr unsicher sind, oft sehr impulsiv reagieren oder in vielen Lebensbereichen egoistisch und ohne Rücksicht auf ihre Mitmenschen handeln.

Unter Bezugnahme moderner verhaltenstherapeutischer Ansätze wie DBT (Dialektisch-Behaviorale Therapie) oder Schematherapie wird gemeinsam ein Therapieplan entwickelt. Es geht vor allem darum, konkrete Verhaltensweisen, Gefühle und Gedanken zu verändern, die für die Betroffenen belastend oder hinderlich sind. Die Patienten sollen lernen, konkrete Alltagsprobleme, zwischenmenschliche Konflikte oder Stresssituationen besser zu bewältigen. Außerdem kann daran gearbeitet werden, ein ungünstiges Selbstbild oder eine verzerrte Wahrnehmung der Umwelt zu verändern.